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Tinnitus

Der Tinnitus ist ein Geräusch im Ohr, das nicht von einer externen Geräuschquelle stammt. Es wird meistens als ein dauerhaftes Zischen, Klingeln, Brummen oder Piepsen empfunden.

Fast jeder Mensch hat schon einmal einen zeitweisen Tinnitus erlebt (z.B. nach dem Besuch einer Diskothek oder eines lauten Restaurants), der nach kurzer Zeit wieder verschwunden ist. Bei vielen Menschen verschwinden die Ohrgeräusche allerdings nicht und werden als sehr störend empfunden. Die Diagnose Tinnitus trifft viele Menschen unvorbereitet.

Tinnitus kann Ihre täglichen Aktivitäten spürbar einschränken. Manche Betroffene können die Geräusche die meiste Zeit ausblenden oder nehmen diese als nicht störend wahr. Andere dagegen haben beispielsweise Schwierigkeiten mit dem Ein- beziehungsweise Durchschlafen. Der resultierende Schlafmangel wirkt sich dann oft negativ auf den nächsten Tag aus.

Tinnitus ist keine Einbildung! Normalerweise werden die Schallwellen über das Außenohr, Mittel- zum Innenohr weitergeleitet, wo die akustischen Signale durch die Haarzellen in elektrische Impulse umgewandelt und zum Gehirn weitergeleitet werden. Das Gehirn gibt diesen Signalen eine Bedeutung. Es werden Geräusche und Sprache verstanden. Experten vermuten, dass der Tinnitus eine Folge von geschädigten Haarzellen ist. Das Gehirn interpretiert die Signale vom Ohr deshalb falsch. Es kommt zum Tinnitus.

Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen leeren Raum, in dem jemand Klavier spielt. Sie hören nur das Klavier. Ein Tinnitus kann genauso wie das Klavier Ihre volle Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Das Ziel verschiedener Behandlungsmethoden ist, dass Sie nach der Behandlung mit ihrem Tinnitus anders umgehen und diesen weniger wahrnehmen. Das bedeutet, dass Sie einen Raum betreten und ein ganzes Orchester hören. Nur, wenn Sie genau hinhören, hören Sie das Klavier heraus. Ansonsten bleibt es im Hintergrund.

Ursachen

Es gibt eine Reihe von Ursachen, die einen Tinnitus erzeugen können:

  • Laute Geräusche, Lärm
  • Reaktion auf Medikamente
  • Verletzungen am Kopf oder Hals
  • Natürliche Alterungsprozess
  • Knalltrauma
  • Unbehandelte Krankheiten

Manchmal allerdings kommt der Tinnitus ohne einen ersichtlichen Grund.

Folgen

Die Folgen eines Tinnitus sind sehr unterschiedlich. Die Intensität, mit der Sie den Tinnitus wahrnehmen, beeinflusst Ihre Gefühle. Sie können den Tinnitus als harmlos für Ihr Wohlbefinden wahrnehmen oder sich durch den Tinnitus bedroht fühlen. Dies kann zu sehr viel Stress und/ oder Angst führen und den Tinnitus dadurch sogar verstärken. Ein Teufelskreislauf kann entstehen.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, um dem „Ton im Kopf vergessen zu machen“ und wieder in den Alltag zurückzukehren.

Ein erster Schritt ist der Besuch bei einem HNO-Arzt oder Akustiker, die einem direkt weiterhelfen können. Daneben gibt es eine Reihe von Büchern und Magazinen, die über die Thematik Tinnitus aufklären.

Viele Menschen, die einen Tinnitus aufweisen, weisen auch einen Hörverlust auf. Generell führt eine Schädigung der Haarsinneszellen zu einem Hörverlust und gegebenenfalls auch zu einem Tinnitus. Betroffene können dann von einem Hörgerät profitieren, weil der Tinnitus oft weniger stark wahrgenommen wird. Das Gehirn konzentriert sich dann auf die vom Hörgerät verstärkten Geräusche und nicht so sehr auf den Tinnitus. Zudem gibt es heutzutage Hörgeräte mit Klangprogrammen zur Tinnitusbewältigung.

Es gibt eine Anzahl weiterer Möglichkeiten, die einfach und schnell umgesetzt werden können, um einen Tinnitus vorzubeugen oder abzuschwächen.

  • Eine ausgewogene Ernährung und viel körperliche Bewegung wirken sich positiv auf Ihr Leben auf.
  • Entspannung- und Achtsamkeitsübungen helfen Ihnen, den Tinnitus in der Wahrnehmung abzuschwächen. Beispielsweise können Yoga und Meditation sehr wirksame Methoden sein.
  • Ein Gehörschutz in lauter Umgebung oder beim Bedienen lauter Maschinen (z.B. Bohrmaschine) hilft auch sehr gut.
  • Musik sollten Sie immer in moderater Lautstärke hören, um Ihr Gehör nicht übermäßig zu belasten.
  • Ein gesundes Schlafverhalten und die Vermeidung von Alkohol, Koffein und schweren Mahlzeiten am Abend unterstützen ebenso für ein gesundes Leben. Generell sollte jede starke Überlastung vermieden werden.
  • Zu guter Letzt ist Ihre persönliche Einstellung sehr wichtig. Sie entscheiden, ob Sie einen Tinnitus als störend wahrnehmen oder nicht. Sehen Sie die Dinge positiv und konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die sie ändern können.
  • Eine Klangtherapie kann unterstützen, denn Klänge können vom Tinnitus ablenken. Ein Rauschgenerator, der neben dem Bett aufgestellt wird, kann unterschiedliche Klänge abspielen, damit Sie Ihr Ohrgeräusch leiser wahrnehmen. Ebenso kann sanfte Musik oder Naturklänge den Kontrast zwischen den Tinnitus und einer leisen Umgebung verringern.

Das Ziel ist es, sich nicht vom Tinnitus kontrollieren und das Leben bestimmen zu lassen. Sie wollen die Kontrolle über Ihre Wahrnehmung zurückgewinnen. Manchmal verschwindet der Tinnitus wieder, meistens nicht. Auch nicht jede Behandlungsmethode funktioniert gleich gut bei Betroffenen. Meistens bringt das Kombinieren mehrerer Maßnahmen sehr gute Erfolge und Erleichterung.

Vielleicht wird Ihr Tinnitus nicht ganz verschwinden, aber auch kleine Veränderungen in Ihrem Leben können helfen, besser mit dem Ohrgeräusch umzugehen.